Stadt Alsdorf: Baumaßnahme im Naturschutzgebiet

Bergehalde Anna (Foto: Hermann Schmaldienst)
Bergehalde Anna (Foto: Hermann Schmaldienst)

Die Lokalmedien berichten über Baumaßnahmen auf der Bergehalde Anna bei Noppenberg. So heißt es in der Ausgabe vom 17. Mai 2017 auf der "Super Mittwoch":

"Trockenen Fußes zur Halde gelangen: Die Zuwegung zur Halde Noppenberg hat der Eigenbetrieb Technische Dienste der Stadt Alsdorf im Auftrag des Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) wieder verkehrssicher hergestellt. Ein rund 150 Meter langes Wegstück, das zuvor nach Regenfällen häufig aufgeweicht war, ist dazu ausgekoffert und neu verfüllt worden. Die Arbeiten wurden in Abstimmung mit dem EBV und dem künftigen Besitzer der Halde, Gert-Friedrich Prinz von Preußen, ausgeführt. ..."

 

Der NABU Aachen-Land ist der Auffassung, dass die Maßnahme nicht mit den für das Naturschutzgebiet zuständigen Behörden abgestimmt wurden, und hat sich daher unter anderen an diese gewendet. Nachfolgend ein Schreiben des 1. Vorsitzenden, Dr. Eike Lange:

 

An die

Bezirksregierung

z.Hd. Herrn Mertens

50606 Köln

 

Btr. Anzeige einer Straftat der Stadt Alsdorf im NSG Noppenberg

 

 

Sehr geehrter Herr Mertens!

 

Hiermit erstatte ich Anzeige gegen die Stadt Alsdorf wegen Missachtung des NSG-Gesetzes auf der Halde Noppenberg.

Im NSG Noppenberg hat die Stadt Alsdorf die stark verschlammte Zufahrt zur Halde befestigt  und dabei  das Feuchtbiotop in diesem Bereich vernichtet. In diesem Biotop ist das Vorkommen von Ringelnattern dokumentiert. Es dient weiterhin Kröten als Brutbiotop. Die Halde ist nachgewiesenes Brutgebiet für Heidelerche und  Durchzugsgebiet vom Steinschmätzer und das Vorkommen von Schwalbenschwanz.

Die sog. Zufahrt ist kein  Weg sondern die Trasse vom Förderband mit dem der Abraum auf die Halde transportiert wurde. Der NABU hat  bei  der letzten Umweltausschußsitzung  der Stadt Alsdorf beanstandet, dass auf der Halde  jegliche touristische Aktivitäten durch das Landschaftsgesetz verboten sind. Trotzdem führt das Energeticon mit Genehmigung der Stadt kostenpflichtige Wanderungen auf der Transportbandtrasse durch.

Ich bitte Sie dafür zu sorgen, dass schnellstmöglich das Feuchtiotop wieder hergestellt wird. Wenn auch der Laich von Kröten und Fröschen vernichtet ist, so können die adulten Tiere ihr Biotop wieder beziehen.

 

Mit freundlichen Grüßen

E.Lange

 

PS.  Kopie an Bollig Städteregion Aachen


 

Sobald Antworten vorliegen, werden wir ergänzend über den Vorgang berichten.