Die Turteltaube (Streptopelia turtur) Vogel des Jahres 2020
von Karl Gluth
Farbenprächtige, schlanke, kleine Taube, Hals leicht blaugrau mit 4 schwarz-weißen Streifen, Gefieder bronzefarben, fleckig bunt, Größe: 30cm, Gewicht: 160g.
Auffallend: der weißrandige Schwanz und der charakteristische Ruf
Verbreitung: Nordafrika, Europa ohne den äußersten Norden, Vorderasien
Fortpflanzung: sehr locker gebautes Nest, 2 weiße glänzende Eier, häufig fallen Eier bei fluchtartigem Verlassen des Nestes aus dem Nest, deswegen fliegt manchmal nur ein Jungvogel aus. Die Vögel sind nach 4 Wochen flugfähig.
Zugvogel: Ankommen April/Mai, Wegzug ab August über Ägypten bis Mali und weiter.
Eigentlich müsste die Art durch die Klimaerwärmung profitieren. Leider gibt es eine starke Abnahme durch Bejagung, z.B. in Frankreich und anderen Süd-ländern und Fallenfang in Netzen auf dem Zugweg in Nordafrika und Ägypten.
In Europa ist die Zerstörung der Lebensräume durch Landwirtschaft der Grund für den Rückgang.
Lebensraum: ursprünglich Steppen und Waldsteppenstandorte in klimatisch günstigen Gebieten. Auch naturnahe, bewirtschaftete Flächen in der Kultur-landschaft werden als Ersatzlebensraum gerne angenommen. (Beispiel: Neusiedler See). Zum Trinken und Baden kommen nur Wasserstellen ohne Bewuchs und damit freier Sicht in Frage.
Nahrung: Sämereien, Fichten- und Kiefernsamen, aber auch Insekten
Will man den Turteltaubenbestand erhöhen, muss man geeignete Lebens-räume dauerhaft schaffen.