Das betreute Gebiet liegt im Broichbachtal oberhalb des Alsdorfer Weihers. Es ist Bestandteil der sogenannten Tageserholungsanlage Broichbachtal, die von dem Aachener Landschaftsarchitekten Hans
Willi Hallmann geplant und Anfang der 80er realisiert worden ist.
Die "Ruhezone" ist gewissermaßen die Ausgleichsfläche für die diversen Eingriffe in die Bachaue, welche durch die Errichtung der Freizeitanlage geschehen sind. Schon früh hat der
Landschaftsarchitekt Naturschützer vom damaligen Deutschen Bund für Vogelschutz (heute NABU) in die Planungen mit einbezogen. Gerhard Moll, Karl Gluth und andere konnten seinerzeit Anregungen
geben und Wünsche äußern, die sich auf die Auswahl der Bäume und Sträucher, aber auch auf Anlagen wie künstliche Nistwände und Laichgewässer bezogen. Außerdem ist zu erwähnen, dass es bundesweit
der erste Versuch war, Naherholung und Naturschutz in enger Nachbarschaft zu ermöglichen.
1982 - nach Fertigstellung und Übergabe der Anlage an die Stadt Alsdorf - ist auf Anregung von Gerhard Moll am Gymnasium der Stadt Alsdorf die "Gruppe Broichbachtal" gegründet worden, eine Schüler-Lehrer-Gruppe unter Leitung der Pädagogen Karlheinz Schuster und Wolfgang Voigt, die sich fortan um die Betreuung der Ruhezone und deren wissenschaftliche Erforschung kümmerte. Schon bald stellte sich dabei heraus, dass dieses Gebiet sich zu einem Refugium für Pflanzen und Tiere entwickelte. Erste Höhepunkte waren die Bruten von Eisvogel (1983: erste Brut seit über 50 Jahren im Nordkreis!), der Reiher- und Tafelente und schließlich der Mandarinente, die aus dem benachbarten Tierpark auswilderte und hier die erste freie Brut hatte. Auch die Ansiedlung von zahlreichen Hohltauben durch eine Nistkasten-Aktion des DBV sollte hier vermerkt werden.
Nach vorübergehender Betreuung durch den Sportfischerverein Alsdorf hat der NABU Aachen-Land am 21. März 1994 die Patenschaft von der Stadt Alsdorf übertragen bekommen. Vorsitzender Wolfgang Voigt und Ehrenvorsitzender Gerhard Moll haben an diesem Tag die Patenschaftsurkunde im Rathaus der Stadt Alsdorf unterzeichnet. Seitdem ist die Betreuung jeweils nach Ablauf von zwei Jahren durch den zuständigen Ratsausschuss verlängert worden. Zahlreiche Arbeitseinsätze haben in Absprache und Zusammenarbeit mit der Stadt und der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Aachen stattgefunden.