Naherholung hat Priorität
Herzogenrath. Volles Haus in Merkstein und eine ebenso lebhafte wie sachliche Diskussion: So gestaltete sich der Abend der Naturfreunde (NF) zur Thematik "Wald: Wirtschaftsraum, Naturschutzgebiet, Erholungsort." Zusätzlich zu den Podiumsteilnehmern - Uwe Zink (Dezernent, Städteregion), Susanne Gohde (Revierförsterin), Wolfgang Voigt (NABU) und Peter Kuhn (NF) - beteiligten sich zahlreiche Gäste unter der Moderation des stellvertretenden NF-Vorsitzenden Bruno Barth rege an der Aussprache. Unter ihnen waren Vertreter aus den Stadträten Herzogenrath und Würselen und der Städteregion.
Die in der Themenstellung genannten "Anforderungen" an den Wald stehen zum Teil miteinander in Konkurrenz oder schließen sich sogar aus. Dies zeigte sich auch in den unterschiedlichen Interessenslagen der Podiumsteilnehmer. Inwieweit soll der Wald der Erholung und der Freizeit der Menschen dienen? Welche Priorität hat der Schutz von Pflanzen und Tieren gegenüber den Menschen? Wie kann eine rigide Abholzaktion wie im November 2012 im Wurmtal in Zukunft verhindert werden? In welchem Umfang ist eine Holzernte in einem dicht besiedelten Umfeld mit wenig Grün in der Nähe sinnvoll? Oder müsste ein Landesforstgesetz nicht die besondere Situation vor Ort berücksichtigen? Den einen perfekten Lösungsvorschlag konnte es bei diesen Fragen nicht geben; wie man handelt, sei eine Frage der Prioritätensetzung.
Der in Herzogenrath beschlossene und vom anwesenden Fachbereichsleiter Rolf Kalmbach erwähnte Runde Tisch mit den unterschiedlichen Interessensgruppen etwa im Vorfeld der Aufstellung des Forstwirtschaftsplans fand viel Lob.
Die NF wollen auf jeden Fall am Thema bleiben und das weitere Vorgehen auch im Wurmtal kritisch begleiten. Für sie hat die Naherholung Priorität.