Unser Langzeit-Projekt: Nisthilfen für bedrohte Arten
Hohltauben am NABU-Niskasten in der Alsdorfer Ruhezone (Foto: Karl Gluth)
Nisthilfe-Aktionen des NABU Aachen-Land gibt es u.a. für :
Bauanleitung Dohlen Nistkasten NABU-Bundesverband:
Tipps und Tricks rund um Nistkästen
Materialien: Verwenden Sie 20 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter aus Fichte, Tanne oder Buche. Sperrholz oder Spanplatten sind nicht witterungsbeständig und daher ungeeignet.
Verwenden Sie Schrauben anstelle von Nägeln. Das erspart zusätzliches Verleimen und erleichtert es auch, den Kasten im Herbst zu kontrollieren und zu reinigen.
Bohren Sie vier etwa fünf Millimeter breite Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden.
Verzichten Sie auf Holzschutzmittel, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall können Sie die Außenwände mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben streichen.
Teerpappe auf dem Dach ist nicht sinnvoll, da der Kasten trotzdem feucht wird und die Pappe ein schnelles Austrocknen behindert.
Wohnraum und Maße:
Der Boden des Nistkastens muss mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter Fläche bieten.
Damit Katzen und Marder nicht mit der Tatze an die Brut gelangen, sollte sich die Lochunterkante bei einem Höhlenbrüterkasten mindestens 17 Zentimeter über dem Kastenboden befinden.
Anbringen von Nistkästen
Hängen Sie Nistkästen in zwei bis drei Meter Höhe auf (sofern in der Bauanleitung nicht anders beschrieben).
Das Einflugloch sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb ideal.
Zur Befestigung an Bäumen eignen sich rostfreie Alu-Nägel oder feste Drahtbügel, die den Baum nicht schädigen.
Damit kein Regen eindringen kann, sollte ein Nistkasten niemals nach hinten, eher nach vorne überhängen.
Nisthilfen von gleicher Bauart sollten in Abständen von mindestens zehn Metern aufgehängt werden (Ausnahme: Koloniebrüter wie Star und Schwalben). So ist gewährleistet, dass die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden.
Bringen Sie Nisthilfen am besten im Herbst an, damit Vögel, Kleinsäuger und Insekten sie zum Schlafen und Überwintern nutzen können.
Zum Anbringen einer Halbhöhle eignen sich geschützte, für Katzen und Marder möglichst unzugängliche Orte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Schuppen und Gartenhäuschen.
Reinigung
Nistkästen sollten nach der Brutsaison gereinigt werden, denn in alten Nestern hausen öfters Flöhe, Milben oder Lausfliegen. Die Reinigung sollte im Spätsommer oder dann erst wieder im Februar vorgenommen werden, um Überwinterer wie zum Beispiel den Siebenschläfer nicht zu stören.
Tragen Sie besser Handschuhe und nehmen Sie das Nistmaterial nicht in die Wohnung, da Vogelflöhe und anderes Getier auf den Menschen überspringen kann.
Es genügt, das alte Nest zu entfernen und den Kasten bei stärkerer Verschmutzung auszubürsten. Verzichten Sie auf Insektensprays oder chemische Reinigungsmittel.
Kontrollen während der Brutzeit sollten Sie vermeiden, um die Brut und Aufzucht der Jungvögel nicht zu stören.
(Quelle: www.nabu.de)
Unsere Aktion: Fledermausfreundliches Haus (NABU Aachen-Land)
Von Eike Lange:
Am 21. Oktober 2014 haben wir Frau Klümpen in Monschau-Widdau die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ im Beisein von Frau Sherwin vom NABU-Landesverband und der WDR-Lokalzeit Aachen überreicht. In dem alten Fachwerkhaus fliegen allabendlich fünf Zwergfledermäuse aus und ein. Bei der Überprüfung durch Frau Körber vom Fledermausschutz wurde auch ein vorbeifliegender Abendsegler festgestellt. Wir freuen uns über das Interesse der Ausgezeichneten und jede weitere Meldung eines Fledermausquartiers.
Foto Hans Schröder
Siehe auch : Fledermausfreundliches Haus - NABU NRW
Unsere Aktion: Das schwalbenfreundliche Haus (NABU Aachen-Land)
Plakette :
von Peter Robertz
Als im Juli 2013 der Zeitungsartikel zu dieser Aktion erschienen war, stand das Telefon nicht mehr still und jeden Tag gingen zudem etliche E-Mails bei uns ein. Rund 70 Hausbesitzer meldeten, dass bei ihnen Schwalben nisteten oder fragten um Rat, wie sie bei sich Schwalben ansiedeln könnten. Alle erhielten eine Antwort, und jeder, der Schwalbennester gemeldet hatte, wurde besucht und die Nester wurden begutachtet.Aus Höfen und Kalterherberg im Süden bis nach Baesweiler im Norden der Städteregion kamen die Meldungen, und so dauerte es einige Tage, bis alle Hausbesitzer besucht worden waren. Einige mussten wir enttäuschen, denn an ihrem Haus nisteten keine Schwalben, sondern Mauersegler. Und dafür gab es zwar Lob, aber leider keine Plakette. Jedenfalls stellten wir bei allen Besuchten eine große Sympathie für ihre gefiederten Untermieter fest und gar kein Verständnis für die Hausbesitzer, die die Ansiedlung der Schwalben aktiv verhindern.
Den Rekord stellte in diesem Jahr ein Anwesen in Mulartshütte auf, wo wir in den Stallungen 23 intakte Nester von Rauchschwalben fanden und außen zudem noch vier besetzte Mehlschwalbennester. Viele Rauchschwalben stellten wir überhaupt auf den zahlreichen Reiterhöfen fest, die nun die Rolle der traditionellen Bauernhöfe übernommen haben. Die Mehlschwalben-Meldungen verteilten sich ziemlich gleichmäßig über die Region, die wenigsten kamen aus Alsdorf.
Schließlich waren es 44 Häuser, an denen nun die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ angebracht werden kann, und damit hat sich die Zahl in der Städteregion seit dem letzten Jahr verdreifacht. Am 5. Oktober lud der NABU Kreisverband Aachen-Land e.V. die ausgezeichneten Hausbesitzer nach Venwegen ins Restaurant Birkenhof ein, wo in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen die Plaketten überreicht wurden.
Mangel an Baumaterial

Eigentlich brauchen Schwalben Lehmpfützen, um Baumaterial für ihre Nester zu gewinnen. In unserer oberflächenversiegelten Landschaft sind diese weitgehend verschwunden. Man sollte den Vögeln daher mit künstlichen Nisthilfen neue Brutmöglichkeiten bieten.
Lebensraum Kirchturm

NABU und Kirchen gemeinsam für den Artenschutz
Der NABU setzt sich mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. Als erste Kirche im Aachener Raum wurde am 12. September 2012 die Martin-Luther-Kirche in Herzogenrath-Merkstein durch den NABU Aachen-Land ausgezeichnet.
Siehe auch : Lebensraum Kirchturm: Projektinformation - NABU