Jahresbericht 2025 des NABU Aachen-Land

Vereinsvorstand
In diesem Jahr haben wir über die verschiedensten Wege neue Aktive für unseren Verein gewinnen können. Seit Juli 2025 erscheint monatlich unser Newsletter, der per Mail an die Mitglieder versendet wird und laufend über das aktuelle Vereinsgeschehen informiert. Er kann auch über unsere Webseite heruntergeladen werden. Um unsere NABU-Arbeit auf Veranstaltungen besser darzustellen, haben wir eine Themenmappe erstellt, die unsere Aktivitäten mit vielen Fotos und kurzen Texten zu allen unseren Themen anschaulich darstellt. Sie wird von den Veranstaltungsbesuchern sehr gut angenommen. Für den Bereich Umweltbildung haben sich drei Aktive gefunden, die sich auf diesen Bereich fokussieren wollen. Mit der Wesser-Werbung ist es gelungen, Menschen für den NABU zu interessieren, die auch bereit sind, in unserem Verein aktiv zu werden. Doch nach wie vor suchen wir Aktive, die sich für den Naturschutz engagieren und freuen uns über jede helfende Hand!
Die Zusammenarbeit mit dem NABU Aachen-Stadt haben wir in verschiedenen Aktivitäten und gemeinsamen Aktionen weiterentwickelt wie zum Beispiel beim weiter unten beschriebenen Weidenpavillon.  
Leider musste unsere Kassenwartin Nicole Gerten Ende Juni aus privaten und gesundheitlichen Gründen ihr Amt niederlegen. Für die Kassenführung konnte Sylvia Dahl als neue Kassenwartin gewonnen werden, die sich durch Ihre berufliche Qualifikation sehr gut für diese Vorstandsposition eignet. Die NABU Aachen-Land Webseite wurde im Zuge eines Providerwechsels (weg von Jimdo) von Grund auf „modernisiert“ und neu gestaltet. Auch unsere Mail-Postfächer werden jetzt vom neuen Provider bereitgestellt. Christian Düpré ist unser neuer IT-Master.

Unsere Grundstücks-Aktivitäten:
Aus vielen mehrere Meter langen Ästen des diesjährigen Weidenschnitts wurde im Quartiersgarten mit Erdbohrer und einem Kinder-Event ein Weidenpavillon gebaut, dessen Äste übers Jahr ausgeschlagen haben. Auf Instagram / Facebook und auf der Webseite werden Posts berichten, wie „grün“ der Pavillon im nächsten Frühjahr ist. Auch in diesem Jahr hat unser Garten- und Handwerkerteam fortlaufend unsere Obstwiesen gepflegt und Nistkästen gebaut und/oder saniert. Der Frost hat die Obstblüte verschont, und mit 2,3 Tonnen war die Apfelernte sehr gut. Auch Kirschen, Mirabellen, Birnen und Pflaumen konnten reichlich von den Aktiven verarbeitet werden. Vor der Nistsaison haben die Aktiven im Trafohaus /Eulenturm innen am Einflugloch eine Webcam installiert, die per Bewegungsmelder und UMTS Bilder an den IT-Master überträgt. Leider haben in diesem Jahr keine Schleiereulen gebrütet, aber einige Greifvögel wie Steinkauz und Falke haben sich neugierig umgeschaut und wurden auch ohne Datenschutzgenehmigung aufgenommen.  

Im Naturschutzgebiet (NSG) oberes Broichbachtal bei der Einmündung des Siefengraben in den Broichbach gab es einen Dammbruch, der schnell repariert werden musste. Nach wie vor machen uns hier der Biber und das angeschwemmte Holz an den Überlaufrohren viel Arbeit und halten uns reichlich auf Trab.  

Vor der späten Wiesenmahd haben wir mehrfach Jakobs-Kreuzkraut aus den Wiesen entfernt, damit die Mahd verwertet werden konnte. Auf der Wiese am Schlangengraben war der Aufwand dank der konsequenten Aktionen im letzten Jahr schon niedriger. Im Oktober wurde die Orchideenwiese gemäht, die Hoffnung ist weiterhin, dass das Fuchs‘ Knabenkraut davon im nächsten Jahr profitiert.  

Das Kieswäsche-Herbstprogramm (Entfernen der Sämlinge) fand zum Jahresabschluss der Pflegeeinsätze statt. Aufgrund der positiven Rückmeldungen aus 2024 war es erneut als breite Aktion in Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Burg und einem Mittagessen zur Stärkung gestaltet. Für nächstes Frühjahr ist zur Erhaltung und Erweiterung des Amphibien-Habitats in der ehemaligen Kieswäsche in Zusammenarbeit mit der Biostation der StädteRegion eine Erweiterung auf 20 Amphibientümpel geplant. Gleichzeitig werden im Rahmen der Freiflächenpflege einige Bäume entfernt, um eine schleichende Verbuschung zu vermeiden.

Landschaftsschutz

Für den Landschaftsschutz konnte der Verein in diesem Jahr drei Grundstücke erwerben und sichern. Eine Wiese mit Waldrand der Größe 1 Hektar liegt an der Hahner Straße; sie wird derzeit als fette Grünlandwiese bewirtschaftet. Wir werden durch Ausmagerung die Artenvielfalt bei Pflanzen und Wiesenbewohnern wieder steigern, wenn der Pachtvertrag (Ende 2027) ausgelaufen ist. Ein Wald-/Wiesengrundstück in Eicherscheid, das mit einer sanierungsbedürftigen landschaftstypischen Buchenhecke umgeben ist, wurde innerhalb der Hecke zur „Schmuckreisig-Kultur“ umfunktioniert. Wir werden es wieder der vorgesehenen Landschaftsplanung zuführen, indem wir Edelnadelgehölze entnehmen und die Verbuschung beseitigen. Dieses Grundstück hat der Verein mit Ausübung des Vorkaufsrechts für NSG über die NABU-Stiftung Naturerbe NRW erworben. Zu dem Kaufvertrag gehören auch zwei Waldstücke in der Nähe, die der Verein selbst erwerben konnte, da sie kein NSG sind. Hier werden wir die natürliche Sukzession fördern, da auch diese Waldstücke viel zu eng mit Edelnadelgehölzen und Fichten bepflanzt wurden. Ebenfalls über die Stiftung wird aktuell der Erwerb eines weiteren Grundstücks in Eicherscheid mit einer entwicklungsfähigen Nasswiese im Bachtal des Seilfertsiefs und angrenzendem Wald angestrebt, der schützenswerten alten Baumbestand enthält.

Tierschutz

Vor der Mahd unserer Wiesen haben wir in Zusammenarbeit mit dem Jagdausübungsberechtigen und dem beteiligten Landwirt erneut eine erfolgreiche Rehkitzvergrämung durchgeführt. Unser Amphibien-Ranger hat in der ehemaligen Kieswäsche fleißig Amphibien kartiert und dafür gesorgt, dass immer ausreichend Wasser in den Krötenteichen war. Auch in diesem Jahr konnte er kartieren, dass die Kreuzkröten sich erfolgreich reproduzieren. Mit kundiger Unterstützung unseres Tierarztes wurden mehrere Greifvögel gerettet, darunter ein junger Rotmilan (Terzel) in Simmerath Huppenbroich, auf den uns Spaziergänger aufmerksam gemacht hatten. Er war so entkräftet, dass er nicht mehr fliegen konnte. Zum Aufpäppeln mussten wir ihn mehr als 50 km weit bis nach Zülpich bringen, da es hier in der Region keine Wildtierstation gibt. Er kam aber schnell wieder zu Kräften und konnte nach kurzer Zeit ausgewildert werden. Die Biologische Station der StädteRegion plant für das Frühjahr 2026 eine  Schwalbenkartierung im Gebiet der StädteRegion, an der unsere Aktiven sich beteiligen und auch gerne neue Interessierte mit dazu nehmen werden. Franz-Josef Butz hat in den letzten Jahren zunehmend das Thema „Insekten“ für unseren Verein aufbereitet und baut schrittweise eine Insekten AG auf. Er beantwortet inzwischen alle Anfragen zu Insekten, insbesondere zu Wespen, Hornissen und deren Umsiedlungen. Im nächsten Jahr wird die AG daran arbeiten, die Insekten auf unseren Grundstücken zu kartieren.  

Verein „Wildtierstation Nordrhein e.V.“

Nach 10 Jahren zähem und von Rückschlägen geprägtem Kampf um eine Wildtierstation in unserer Region haben acht ganz unterschiedliche Naturschutzvereine u.a. aus Aachen-Stadt, Aachen-Land, NRW, Düren, RheinErft zusammengetan. Am 01.10.2025 fand die Gründungssitzung inkl. Vorstandswahl für den Verein „Wildtierstation Nordrhein e.V.“ statt. Eigentlich wäre eine solche Station Aufgabe der Kreise, die sich der Träger schaft jedoch verweigert haben. Der Verein will nun selbst eine Wildtierstation für Kleinsäuger (dazu gehören insbesondere auch Igel und Fledermäuse!) und Vögel aufbauen. Die Arbeiten, insbesondere für den Erwerb eines Grundstücks und die Sicherung von Fördergeldern laufen auf Hochtouren.  

Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit

Im Herbst hat sich ein Team von Aktiven für den intensiveren Aufbau des Themas Umweltbildung gebildet. Die Team-Mitglieder werden Umweltbildungsaktionen für Kitas und Schulen durchführen. Sie werden eine Reihe von Standardangeboten mit Materialien und Aktionsplan erarbeiten, die wir dann bei Anfragen von Kitas und Schulen ohne weitere Vorbereitungsarbeit anbieten können. Übers Jahr verteilt konnten unsere Aktiven in mehreren Kitas Aktionen gestalten. Die Aktion „Weidenpavillion“ hat den beteiligten Kindern, Eltern und Betreuern viel Spaß gemacht. Eine Nistkastenbau-Aktion für Kinder auf dem Narzissenfest hat großen Anklang gefunden. Unsere Stände beim Narzissenfest und Samenfestival-Höfen waren gut besucht. Zum ersten Mal haben wir am Obstwiesenfest in Brand mit einem Stand teilgenommen. Dafür hatte  Franz-Josef Butz eine Rate-Aktion mit Schmetterlingen und anderen Insekten vorbereitet, die den ganzen Tag lang großen Zuspruch fand. Auch beim Sommerfest der Städteregion Aachen war der NABU Aachen-Land vertreten.  

Im Laufe des Sommers und Herbstes konnte acht Häusern in der Region die  Plakette „schwalbenfreundliches Haus“ verliehen werden, unsere Aktiven haben alle Plaketten persönlich überreicht. Ein besonderes „Highlight“ war die Verleihung der Schwalbenplakette an das Hotel Garni in Rurberg mit Presse und WDR Fernsehen. Hier sind die Mehlschwalben seit 16 Jahren gerne gesehen, es waren 30 Mehlschwalbennester belegt!  

Seit drei Jahren gestalten wir im Eschweiler Regio Life Magazin regelmäßig Beiträge zu aktuellen und wichtigen NABU Themen. Teilweise erhalten wir Rückmeldungen zu den Beiträgen, die bis nach Süddeutschland reichen.

Veranstaltungen und Monatsversammlungen

Unser neuer Tagungsort für die Monatsvorträge und die Mitgliederversammlung ist das KAB Haus in Aachen Brand, mit dem wir seit nunmehr zwei Jahren gut zusammenarbeiten. Unser Dank geht an Frau Diederen, die uns hier seitens der KAB betreut. Auch für das Jahr 2026 konnten wir wieder ein breites Portfolio von Veranstaltungen und Exkursionen ins Programm aufnehmen, in dem hoffentlich jede*r Naturschützer*in etwas für sich finden kann.  

DANKE

An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön im Namen des gesamten Vorstands an alle unsere Aktiven, die den Verein kameradschaftlich tragen und verantwortlich Aufgaben sowie Themengebiete mit Leben füllen:  
Ihr seid großartig !