Themenüberblick:

  • Naturnaher Garten
  • Die Singvogelhecke
  • Gartenteich anlegen und bepflanzen
  • Anlage einer Blumenwiese
  • Wohin mit dem Laub?
  • Unterschlupf für Winterschläfer (Igelschutz im Garten)
  • Torffrei gärtnern
  • Winterfütterung
  • Gutes Klima durch Grün am Haus
  • Verzicht auf Streusalz hilft Mensch und Natur
  • Vorsicht Falle

Naturnaher Garten

NABU-Tipps für mehr Natur im Garten:

  • Bevorzugen Sie heimische und standortgerechte Bäume, Sträucher und Stauden für die Gartengestaltung, die der hiesigen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf bieten.

  • Pflanzen Sie Gehölze, die Vögeln und Insekten Nahrung bieten, sowie Stauden mit einem hohen Wert für die Insektenwelt.

  • Wählen Sie alte, regionaltypische Obstsorten aus spezialisierten Baumschulen.

  • Eine Wasserfläche belebt jeden Garten. Sowohl ästhetisch wie ökologisch ist die Anlage eines Gartenteiches ein Gewinn.

  • Gestalten Sie Wege- und Platzflächen mit ansprechenden, natürlichen Belägen, damit ein Großteil der Niederschläge auf ihrem Grundstück versickern kann.

  • Legen Sie eine Blumenwiese an und mähen Sie zumindest einen Teilbereich der Wiese nur zwei- bis dreimal jährlich.

  • Belassen Sie eine Ecke für Wildkräuter wie die Brennnessel, die unter anderem wichtige Nahrungspflanze für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten ist.

  • Legen Sie einen Totholzhaufen, einen Laub- oder einen Steinhaufen an. All diese Strukturen bieten Insekten, Vögeln und Säugetieren Unterschlupf.

  • Räumen Sie Ihren Garten nicht im Herbst auf, sondern belassen Sie totes Holz und abgestorbene Pflanzenteile bis zum Frühling im Garten, da zahlreiche Tiere diese Elemente zum Überwintern benötigen.

  • Stellen Sie zum Recycling von Garten- und Küchenabfällen einen Komposthaufen oder Schnellkomposter auf, der wertvolle Komposterde für den Garten liefert.

  • Sammeln Sie Regenwasser in Tonnen oder Zisternen. Regenwasser ist besser für die Pflanzen als teures Trinkwasser aus der Wasserleitung.

  • Hängen Sie Nistkästen für Vögel auf und schaffen Sie Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten.

(Quelle: www.nabu.de)

Die Singvogel Hecke

Im dichten Geäst

Eine Singvogelhecke kann ein erster Schritt zu einem naturnahen und tierfreundlicheren Garten sein. Darunter versteht man freiwachsende, früchtetragende Hecken aus heimischen Pflanzen, die den Vögeln eine gute Nahrungsgrundlage bieten. „Zum einen, weil die Blüten Insekten anziehen, die von den Vögeln gefressen werden. Aber auch, weil die Früchte noch lange in den Winter hinein am Strauch hängen und die Vögel versorgen“, sagt Botanikerin Melanie Wiethölter. Im dichten Geäst finden Vögel außerdem Platz zum Nisten und Brüten.

Eine Singvogelhecke hat zwar einen hohen Platzbedarf, mit der richtigen Pflanzenwahl lässt sie sich jedoch auch in kleineren Gärten realisieren. „Die Dimensionen sollten schon vorab gut geplant werden, denn Vogelhecken werden möglichst wenig bis gar nicht beschnitten und können daher schnell groß werden“, sagt Wiethölter.

Egal, ob für einen großen oder kleinen Garten, es sollten möglichst verschiedene heimische Sträucher für die Hecke gewählt werden. „Rotbuche, Holunder, Wildapfel, Liguster, Schlehe und Schneeball bieten den Vögeln ganz unterschiedliche Vorzüge“, erklärt Rüdiger Wohlers vom Naturschutzbund (Nabu). So brauche die Singdrossel eine deutlich höhere Sitzwarte als ein Rotkehlchen. Der Umweltexperte erklärt, dass sich die Chance zur Ansiedlung des Sängers erhöhe, wenn die Hecke an eine offene Landschaft grenzt. Heimische Heckenpflanzen, die sowohl Blüten, als auch Früchte tragen, sollten Gehölzen wie Thuja und Zypresse vorgezogen werden. Letztere geben zwar Schutz, können den Gartenbewohnern aber keine Nahrung liefern. Die Beeren der Eberesche sind hingegen wahre Vitaminbomben für die Vögel.

Früh- und Spätblüher

Und Schlehenbeeren bleiben noch bis weit in den Winter hinein hängen und somit lange für die Sänger verfügbar. Frühblühende und später blühende Sträucher können laut Melanie Wiethölter sehr schön zu einer ansprechenden und vielfältigen Hecke kombiniert werden. „Zu den ersten Nahrungslieferanten für Bienen zählt beispielsweise die Kornelkirsche.“ Etwas später blüht die Felsenbirne, deren Früchte besonders Amseln anziehen. Frühblühende Pflanzen wie Schneeglöckchen, Buschwindröschen oder Leberblümchen eignen sich als erste Hingucker des Jahres hervorragend zur Bepflanzung für das Unterholz.

Um den Charakter eines dichten Schutzwalls zu erhalten, werden die Sträucher bei der Pflanzung näher als üblich aneinander gesetzt. Ist ein Schnitt nötig, sollte darauf geachtet werden, dass er nicht zu geradlinig und regelmäßig erfolgt. Melanie Wiethölter empfiehlt, eher nur einzelne Triebe herauszunehmen oder einzukürzen. „Hecken sollten außerdem nur im Herbst geschnitten werden, um brütende Vögel nicht zu stören.“

 

Kostengünstiger Windschutz

Das Laub der Singvogelhecken sollte im Herbst möglichst auch unter den Sträuchern liegen bleiben. Freiwachsende Hecken bieten nicht nur Amseln, Buchfinken, Heckenbraunellen und Rotkehlchen Schutz und Nahrung. „Es ist ein sehr belebendes Element im Garten, das auch für Igel, Spitzmaus, Insekten und Kleinsäuger sehr förderlich ist“, sagt Rüdiger Wohlers. Im übrigen: Heimische Sträucher sind zudem kostengünstig in der Pflege – und sie sind auch als Windschutz nicht zu unterschätzen.

 

Quelle: Simone Augustin, AZ vom 12. April 2012 (Auszug)

Wasserparadies vor der Haustür

 

Gartenteich anlegen und bepflanzen

von Helge May

Warum eigentlich wollen Sie einen Gartenteich anlegen? So, Sie lieben Fische, ganz besonders Goldfische, und da wären doch noch zwei Meter Platz zwischen Haus und Garage. Also ganz ehrlich, das ist keine gute Idee. Weil Ihr Nachbar auch einen hat? Na ja, gar nicht verkehrt für den Anfang, ein bisschen Ehrgeiz kann vielleicht nicht schaden. Auf den lieben Nachbarn kommen wir später noch zurück.

Sie lieben die Natur und Wasser zieht Sie magisch an, Sie könnten stundenlang zuschauen, wie es da kreucht und fleucht? Dann brauchen sie wirklich einen Gartenteich, unbedingt und sofort.

Sonne und passende Umgebung
Es ist im Prinzip ganz einfach: Loch in die Erde, abgedichtet, Wasser rein, ein paar Pflanzen dazu und dann ein etwas Geduld haben. Aber bevor es mit dem Spaten in der Hand losgeht, sollten Sie doch einen prüfenden Blick in Ihren Garten werfen. Der Standort für das künftige Feuchtbiotop will bedacht werden. Möglichst eben sollte das Grundstück dort sein, auf jeden Fall sonnig, idealerweise mit zwei bis drei Schattenstunden täglich.

Sumpfschwertlilie

Und die Gartenumgebung sollte passen - oder passend gemacht werden. Ein Steingarten direkt am Teich hat gewiss seine Reize, aber bitte nicht rundherum. Der Gartenteich ist halb verschenkt, wenn er an der Wasserkante abrupt aufhört. Wie in der großen Natur außerhalb des Gartenzauns bietet sich im Anschluss zum Beispiel eine vom regenbedingten Teichüberlauf gespeiste Sumpfzone an, eine kleine Feuchtwiese mit Schachbrettblumen und in einem großen Garten auch ein Weiden- oder Faulbaumgebüsch.

Der Wasserfrosch ist ein ganzjähriger Gartenteichbewohner.

Auch Teichform und -tiefe sind vorab festzulegen. Für eine hohe Vielfalt von Kleinlebensräumen sollte der Teich über drei unterschiedlich tiefe Zonen verfügen. In der Mitte eine Tiefe von 60 Zentimetern, besser noch einen Meter; dort gedeihen Seerosen und überwintern - wenn es denn sein soll - die Fische. Die nächste Zone hat eine Wassertiefe von 20 bis 50 Zentimetern, die dritte schließlich leitet über zum Ufer. Die Böschungen und Übergänge sollten möglich sanft sein, höchstens jedoch 1:2, also 50 Prozent Steigung, sonst wird sich dort keine Erde halten.

Teich auf Probe
Was jedoch, wenn Sie sich dem großen Teich noch nicht gewachsen fühlen, Ihrem grünen Daumen misstrauen? Den virtuellen Teich "PondSim 6.0" mit wabernden Algenwatten, gefräßigen Gelbrandkäfern und allen Schikanen gibt es wohl nicht.

Das wild wachsend fast ausgestorbene Bodensee-Vergissmeinnicht passt auch in kleine Kübelteiche.
 

Aber den Gartenteich auf Probe, den gibt es: Aus einem Fass oder einer Wanne lässt sich mit wenig Aufwand ein wunderbarer Miniteich gestalten. Hier kann man die Wirkung von Pflanzenkombinationen ausprobieren, gleich an mehreren Stellen begrünte Vogeltränken platzieren. Wer sagt denn, dass man nur einen Gartenteich haben darf?

Leider werden Gartenteiche nicht auf Rezept verschrieben; obwohl ihre Freude spendende und damit Gemüt und Gesundheit fördernde Wirkung außer Frage steht. Wie groß der Teich wird und aus welchem Material, hängt deshalb auch vom eigenen Kontostand ab. Zur Auswahl stehen Ton, Beton, Hartplastik und verschiedene Kunststofffolien.

Ton, Beton und Fertigteich
Nahe liegendes, weil natürliches Material zur Teichabdichtung ist Ton. Dem anhaltenden Teichboom sei Dank bieten Spezialunternehmen eigens vorgeformte Tonelemente an, die miteinander verzahnt und Lage für Lage verstampft werden. Damit es nicht zu Setzrissen kommt oder Wurzeln durchdringen, sollte die Tonschicht mindestens 30 Zentimeter messen. Mit Beton reicht dagegen bereits eine Dicke von 20 Zentimetern. Ein guter Betonteich hält praktisch ewig. Etwas Übung in der Verarbeitung und mit den zur Stabilisierung nötigen Baustahlmatten sollte man beim Betonteich Marke Eigenbau allerdings mitbringen.

Fertigteich aus Hartkunststoff.

Vergleichsweise kinderleicht ist der Einbau eines Fertigteichs aus Hartkunststoff. Die Teichgrube muss den Maßen der Kunststoffschale genau angepasst sein, seitlich werden Zwischenräume einfach mit Erde und Sand ausgefüllt und eingeschlämmt. Fertigteiche gibt es in vielen Größen, wobei eine Oberfläche von 15 Quadratmetern und ein Meter Tiefe mit mehreren tausend Euro zu Buche schlägt. Für kleine Teiche sind die Fertigschalen aber eine gute Wahl.

Schwarz-grüne Folienvielfalt
Am weitesten verbreitet schließlich sind Folienteiche, in den Anfangsjahren ausschließlich aus PVC, inzwischen auch aus umweltfreundlicherem und weichmacherfreien Polyehtylen sowie anderen Kunststoffen. Für die Folie spricht die gute Formbarkeit und der moderate Preis. Je nach Dicke - ein Millimeter ist Minimum - kostet die schwarze oder grüne PVC-Folie von der Rolle vier bis zehn Euro je Quadratmeter. Vorgeschweißte Standardmaße sind ähnlich günstig zu haben, für Maßanfertigungen berechnen die Hersteller um die zwei Euro je Quadratmeter zusätzlich.

 

Sumpfdotterblume an neu angelegtem Folienteich.

Wer selbst schweißen möchte, tut das mit einem Kaltschweißmittel; die Dose zu 15 Euro reicht für rund 40 Meter Naht. Dazu kommt bei leicht steinigem Untergrund oder drohenden Baumwurzeln noch ein Schutzvlies zu zwei Euro je Quadratmeter. Für alle, die sich leicht mal verrechnen, bieten im Internet viele Anbieter "Teichplaner" an, bei denen man alle Größenwünsche eingibt und die dann den Materialbedarf und die Kosten ausspucken.

Polyethylenfolien bewegen sich ungefähr in der PVC-Preisklasse, während die unter diversen Handelsnamen laufenden, neu entwickelten Polyolefine mit 15 bis 20 Euro je Quadratmeter zu bezahlen sind. Die Hersteller geben darauf 25 Jahre Garantie. Eine ordentlich verlegte PVC-Folie hält ebenso lange, allerdings liegt sie nach einigen Jahren durch das Austreten der Weichmacher unflexibel fast wie ein Brett und es treten dann bei Beanspruchung leichter Knickrisse und Löcher auf.

Wasserlinsen und Hornkraut
Ist der neue Teich ausgehoben, die Folie verlegt oder der Fertigteich eingesenkt, möchte auch der geduldigste Teichbesitzer der Natur etwas auf die Sprünge helfen: Teichpflanzen müssen her. Spätestens hier kommt wieder der liebe Nachbar Alt-Teichbesitzer ins Spiel - wenn er nicht ohnehin die ganze Zeit schon mit Rat und Tat hilfreich zur Seite gestanden hat.

Schnell bildet sich im Gartenteich ein dichter Wurzelfilz. Ausbreitungsfreudige Pflanzen sollten deshalb möglichst in Kübeln oder Pflanzkörben stehen.

Pflanzen ganz allgemein haben ja die für manche Menschen überraschende Eigenschaft, zu wachsen und sich zu vermehren. Tiere natürlich auch, man denke an die vielen ausgesetzten Schmuckschildkröten. Teichpflanzen machen da keine Ausnahme, im Gegenteil: Die meisten wuchern wie die Pest. In der Natur würde ein Gewässer von Gartenteichgröße innerhalb weniger Jahre zuwachsen und verlanden.

Der Nachbar wird deshalb begeistert sein über das Interesse an seinem Teich - ein unerschöpfliches Gesprächsthema - und dem Neu-Teichbesitzer Hornblatt, Wasserlinsen, Seekannen, Binsen und Rohrkolben mit vollen Händen und kostenlos über den Gartenzaun reichen. Wer braucht da noch ein Gartencenter? Gibt es in der Nachbarschaft keine Teichfreunde, findet man übrigens auch im Internet Pflanzenbörsen, Gartenteich-Tagebücher und Foren zum Erfahrungsaustausch.

Algen: natürlich, aber lästig

Wasserlinsen sind ein probates Mittel gegen zu viele Algen im Teich, können aber auch ganz ordentlich wuchern.

Für einen Naturschützer ist die Verwendung heimischer Pflanzenarten im Gartenteich Ehrensache. Andererseits fallen auch nicht gleich sämtliche Amseln tot vom Baum, wenn dazwischen die eine oder andere passende exotische Schönheit gedeiht. Bevor jedoch die ersten Sumpfdotterblumen am Ufer ihre Blüten öffnen, wird der Teich bereits von unzähligen heimischen Pflanzen besiedelt, die quasi der Wind herangetragen hat. Das Teichwasser färbt sich grün, hurra, die Algen sind da. Algen lieben Sonne, Nährstoffe und möglichst kalkhaltiges Wasser. Ergo helfen gegen Algen Beschattung - durch Schwimmblattpflanzen wie Seerose oder Wasserlinse -, Nährstoffentzug durch regelmäßige Entnahme von wuchernden Teichpflanzen und Kalkentzug durch Einbau in Pflanzen und Tiere, zum Beispiel in Wasserschneckengehäuse.

Heidelibelle

Schnecken weiden zudem aktiv Algen ab, ebenso sind die kleinen Moderlieschen Algenfresser. Wenn denn zur Belebung Fische in den Teich sollen, dann solche heimische Schwarmfische. Mindestens ein Dutzend sollten es auch in einem kleineren Teich schon sein, sonst fühlen sie sich nicht wohl. Die Algen sind ja immer präsent, gefüttert werden muss also nicht; das wäre für den Teich auch übel. Deshalb unbedingt Hände weg von Goldfischen, diesen Nährstoffeintrag hält auf Dauer der stärkste Gartenteich nicht aus.

Schluss mit dem langweiligen Einheitsrasen

Taubenkropf-Leimkraut

 

Tipps zur Anlage einer Blumenwiese im Garten

von Helge May

Statt der stupiden wöchentlichen Rasenmahd künftig nur noch einmal im Jahr die Sense auszupacken – die Idee hat was für sich. Außerdem ist so eine Blumenwiese viel bunter, der Wasserbedarf ist geringer und die heimische Tierwelt vom Schmetterling bis zum Igel freut sich auch.

Doch der erfolgreiche Weg zur Traumwiese erfordert Zeit und Geduld. Am Anfang steht die Frage, was genau entstehen soll: eine blütenreiche Wiese - die neben Naturbeobachtung kaum andere Nutzungen zulässt – oder ein strapazierfähiger und bespielbarer Trittrasen. Wer Kinder hat, die über das Krabbelalter hinaus sind, wird sich vielleicht eher für das letztere entscheiden. Sinnvoll ist es in jedem Fall, kleine Wege in die Wiese zu mähen, damit man den verschiedenen Gräsern und Kräutern näher kommen kann.

 

Wenn die Wiese kommt, darf der Motor-Rasenmäher gehen...

Ebenso wichtig: Was ist jetzt da, wo künftig die Wiese hin soll? Besteht bereits ein Intensivrasen, hat man im Prinzip drei Optionen. Erstens: Einfach die Düngung einstellen, den Schnitt auf wenige Male im Jahr umstellen, das Schnittgut entfernen und so langsam den Nährstoffgehalt des Bodens senken. Ein solcher Umwandlungsprozess wird allerdings besonders langsam vonstattengehen und die Zuwanderung wiesentypischer Kräuter ist vom Samenflug aus der unmittelbaren Umgebung abhängig. Hier hilft die zweite Stufe, nämlich die „Impfung“. Der Rasen wird punktuell entfernt und an diesen Stellen werden gezielt die gewünschten Blütenpflanzen ausgesät, beziehungsweise vorgezogene Kräuter eingepflanzt.

Modernes Intensivgrünland: Dichter Grasdschungel statt bunter Blumenwiese. Auch im Garten kann das passieren, wenn der Boden sehr fett ist und ein zu hoher Anteil Gräser eingesät wurde.

Dritte Stufe: Den Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren, so dass nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, und hier mit der Einsaat beginnen. Wer den Aufwand nicht scheut, kann auch die Grasnarbe komplett abheben und zur Nährstoffsenkung gleich zehn Zentimeter Oberboden dazu. Die Ausgangslage ist dann ähnlich wie bei einer Neuanlage im gerade bezogenen Garten. In einem neuen Garten ist der Boden in der Regel noch nicht so nährstoffreich wie nach langjähriger Intensivrasennutzung.

Wer unbedingt eine besonders magere Wiese mit ihren typischen Blumen wie Nelken und Skabiosen sein Eigen nennen möchte, kann den Boden noch durch Untermischung von Sand oder feinem Kies weiter abmagern. Obwohl auch bei vielen Naturschützern Magerwiesen das große Schönheitsideal sind, muss sich kein Gartenbesitzer grämen, wenn es „nur“ zur sogenannten Fettwiese mit Schafgarbe, Hahnenfuß und Schaumkraut reicht. Inzwischen sind in der Agrarlandschaft mit ihren dichten Grasdschungeln auch blütenreiche Fettwiesen selten geworden.

 

Wiesensalbei verschönert jeden Garten.

Für die Neuanlage der Blumenwiese im Frühjahr reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Die Samen werden nur einige Millimeter tief eingerecht und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Mahdhäufigkeit und Mahdtermine hängen von den Entwicklungszielen der Wiese ab. Bei nur einer jährlichen Mahd sollte diese nach der Samenreife von Gräsern und Kräutern im September stattfinden, wer sich an der klassischen zweischürigen Wiesennutzung orientieren möchte, mäht Ende Juni und Ende August.

Für welche Methode Sie sich auch immer entscheiden: Zeigen Sie langen Atem, denn die Wiese braucht ein paar Jahre, bis sie sich wie gewünscht entwickelt und stabilisiert hat.

Wohin mit dem Laub?

NABU appelliert, bei Aufräumarbeiten im Garten auf Laubsauger zu verzichten

Jetzt ist wieder Aufräumzeit im Garten. Bäume und Sträucher müssen geschnitten, das Laub zusammengerecht werden. Gartenbesitzer sollten jedoch in dem fallenden Laub keine lästige Begleiterscheinung des Herbstes sehen, die mit Arbeit verbunden ist, sondern die Blätter liegen lassen zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Denn mit Hilfe von Laub, Ästen und Zweigen können Gartenbesitzer ihre Gärten im wahrsten Sinne des Wortes "beleben".

Zusammengerechte Laubhaufen sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe. Zum Beispiel für Igel und die Larven vieler Schmetterlinge. Verteilt auf Beeten und unter Bäumen finden dort Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter einen Unterschlupf.

Igel, die jetzt mit der Suche nach einem Platz für den Winterschlaf beginnen, nutzen Laub- und Reisighaufen gerne als Schutz vor der kalten Jahreszeit ebenso wie viele Kleinlebewesen, die sich dorthin zurückziehen. Am eindrucksvollsten präsentiert sich so ein Reisighaufen dann im Frühjahr: Zaunkönig und Rotkehlchen, Erdkröte, Spitzmaus und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen machen den Haufen zu einem richtigen "Tierhotel". Das ist nicht nur ein spannendes Beobachtungsfeld für alle Naturfreunde, sondern auch eine Stütze für jeden Gärtner. Viele dieser Tiere sind nämlich nützliche Helfer beim biologischen Pflanzenschutz. Diese Kleintiere sind unerlässliche Helfer, was die Bodenaufbereitung angeht und dienen als Nahrung für Vögel im Winter.

Die ökologischen Schäden die motorisierte Laubsauger anrichten, die durch die Gärten mit der Lautstärke eines Presslufthammers rattern, sind dagegen enorm: Millionenfach werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und zerstückelt. Für den Sog werden Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen von etwa zehn Kubikmeter pro Minute erzeugt. Vor allem Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien können sich kaum dem Turbo-Blas- und Saugstrom widersetzen. Bei Laubsauggeräten mit Häckselfunktion werden die Tiere und Insekten meist im gleichen Arbeitsgang zerstückelt. Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.

Deshalb besser auf Laubsauger verzichten und lieber zu Besen und Rechen greifen oder das Laub insbesondere unter Sträuchern und Bäumen liegen lassen. Schließlich ist der Laubfall kein Abfall, sondern eine hervorragende Recyclingmethode der Natur. Wer für einen Laub- oder Reisighaufen nicht genügend Platz in seinem Garten hat, der sollte sich einen Komposthaufen zulegen oder das Laub in die Biotonne geben. So kann es dem Nährstoffrecycling zugeführt und im nächsten Frühjahr als wertvoller Kompost wieder auf Pflanzbeete ausgebracht werden.

(Quelle: www.nabu.de)

Unterschlupf für Winterschläfer

Naturnahe Gärten sind der beste Igelschutz

von Stefan Bosch

Igel im Herbstlaub


Wer Igel fit für den Winter machen will, sollte seinen Garten fit für Igel machen, denn Gärten sind für die stacheligen Tiere wichtige Lebensräume. Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot deutlich knapper, die Alttiere beginnen ihr Winternest zu bauen und Jungigel versuchen noch weiter an Gewicht zuzulegen.

Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen. Neben natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten kann man zusätzlich ein Igelhäuschen aufstellen. Wer Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen.

 

Körperkontakt und Wärme

Igel leben einzelgängerisch und sollten bei notwendiger Pflege zur Überwinterung deshalb einzeln im Gehege untergebracht werden. Dies gilt jedoch nicht für ganz junge Igel, denn Igelkinder brauchen unbedingt Körperkontakt. Igelgeschwister bis zu einem Gewicht von ungefähr 300 Gramm sollten in jedem Fall auch im Gehege zusammenbleiben. Geschwisterlose Einzeltiere sollten entsprechend von der Pflegeperson umsorgt werden. Eine Fehlprägung auf den Menschen ist nach heutigem Kenntnisstand nicht zu befürchten, die Tiere werden einige Zeit nach der Auswilderung wieder scheu.

Jungigel brauchen beim Aufpäppeln zudem eine Raumtemperatur von rund 15 Grad Celsius. Ist es deutlich kühler, können die Tiere ihre Futteraufnahme zurückschrauben, unter Umständen stellen sie sie ganz ein – die fürs Überwintern nötige Gewichtszunahme ist also praktisch ausgeschlossen. Dieser Effekt gilt natürlich genauso für das Freiland. Jungigel unterhalb des Winterschlafgewichts, die bei bereits kalten oder frostigen Temperaturen noch herumlaufen, müssen daher unbedingt aufgenommen werden. Auch durch eine Zufütterung im Garten ist solchen Igelkindern mit Beginn der kalten Zeit nicht geholfen.

Manche verspätete Jungigel sind jetzt noch tagsüber unterwegs, um sich weitere Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden. Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt oder krank ist, sollte er versorgt oder einer Igelstation übergeben werden. Unterkühlte Igel werden gewärmt mit einer in einem Frotteehandtuch umwickelten, lauwarmen Wärmflasche. Gefüttert werden sollte nur nicht verderbliches Feucht- oder Trockenfutter für Katzen, keinesfalls Speisereste oder Dosenfutter. Igel brauchen viel Eiweiß und Fett, die aufgenommen Kohlenhydrate durchs Insektenfressen sind unverdaulich und dienen lediglich als Ballaststoffe. Deshalb ist auch Hundefutter aufgrund seiner im Vergleich zum Katzenfutter proteinärmeren und kohlenhydratreicheren Zusammensetzung nicht geeignet. Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht, muss der Tierarzt aufgesucht werden.

Igel draußen lassen
Ab Mitte November schlummern die meisten Igel. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen verschlafen sie die kalte Jahreszeit bis in den März oder April. Bei Schlechtwetterperioden nutzen die eifrigen Insekten- und Schneckenvertilger diese Winterquartiere teils noch bis in den Mai hinein. Da die schlafenden Tiere bei Störungen nicht reagieren, also nicht fliehen können, heißt das für den Garten: Einmal geschaffene Unterschlupfe während des Winterhalbjahres bitte nicht mehr umsetzen. Vorsicht gilt auch beim Beseitigen von Sträuchern, beim Mähen unter tief liegenden Zweigen, beim Umgang mit Motorsensen und Balkenmähern.

Lange Zeit galt das Einsammeln kleiner Igel im Herbst und die Überwinterung im Haus als probates Mittel, dem Wildtier Igel Überlebenshilfe zu geben. Die gut gemeinten Aktionen erwiesen sich jedoch als wenig hilfreich und werden nicht mehr praktiziert. Stattdessen steht heute ein ganzes Maßnahmen-Paket im Vordergrund, das Igeln dort zum Überwintern hilft, wo sie zuhause sind: draußen in der Natur.

Freier Zutritt in den Igelgarten
Ideale Igelgärten sind naturnah gestaltet und bewirtschaftet. Das heißt: Viele Naturelemente wie Hecke, Teich, Obstbaum, Steinmauer oder Wiese finden Platz und auf Mineraldünger und chemische Bekämpfungsmittel wird verzichtet. Der Rasen wird nicht ständig gemäht, gedüngt und gewässert, die Hecke nur selten geschnitten, nicht jedes Kräutlein gejätet und jedes Laubblatt abgesaugt. Alternativ kommen „sanfte“ Methoden der Bodenbearbeitung, Düngung, Kompostierung und Schädlingsbekämpfung zum Einsatz.

 

Essentiell für Igel sind Unterschlupfe und Verstecke wie Holzbeigen, Geschirrhütten, Wurzelwerk, Trockenmauern, Treppenaufgänge, Kompostmieten, Hecken und Reisighaufen. Dort verkriechen sie sich tagsüber oder legen ihre Winternester an. Ergänzend können selbst gezimmerte Igelhäuschen oder aus Holzbeton gefertigte Igelkuppeln angeboten werden, die mit Laub gefüllt werden.

Igel sind nachts sehr mobil und brauchen freien Zutritt zu Gärten: Hermetisch schließende Zäune und Mauern müssen passierbar sein für nächtliche Streifzüge. Kellertreppen, Lichtschächte und Regensammelgefäße sind oft gefährliche Fallen, die aber einfach entschärfbar sind. Reichlich Fressbares finden Igel in Gebüschen, an Trockenmauern, unter Obstbäumen und auf Rasenflächen. Im nahrungsknappen Frühjahr und Herbst können zusätzliche Futterstellen – mit Igeltrockenfutter vermischtes Katzendosenfutter – hilfreich sein, wenn sie bestimmte Kriterien an Aufbau und Hygiene erfüllen. Und für alle Lebewesen ist Wasser lebenswichtig: Igel und viele andere Tiere profitieren von regelmäßig befüllten Vogeltränken oder Gartenteichen.

Endziel Auswilderung
In Parkanlagen, Gärten und Siedlungsrändern teilt der Igel mit dem Menschen den Lebensraum. Dies führt einerseits zu spezifischen Gefahren wie Tierfallen oder Straßenverkehr, andererseits zum Auffinden verletzter oder kranker Tiere. Dank des putzigen Kindchenschemas ist die Hilfsbereitschaft gegenüber Igeln besonders groß. Doch die Inpflegenahme oder Hausüberwinterung muss die absolute Ausnahme bleiben und kann immer nur die baldige Auswilderung zum Ziel haben. Igel sind Wildtiere, sie sind weder zu zähmen, noch als Haustier zu halten.

Auch wenn sie noch so verlockende Hausgenossen sind, gehören sie weder als Mitbewohner noch als Pflegling in Küche, Wohn- oder Kinderzimmer. Rechtfertigende Ausnahmen für die Aufnahme in menschliche Obhut sind mutterlose, unselbständige Jungtiere, verletzte und kranke Igel, sowie Tiere, die am Tag oder bei Frost und Schnee angetroffen werden. Mit Quartier und Futter ist es jedoch bei weitem nicht getan: Die fach- und tiergerechte Betreuung eines Pfleglings braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung und verursacht Mühe und Kosten, was nur zusammen mit Igelstationen und Tierärzten geleistet werden kann.

Qualitätsmaßstäbe für Igelstationen
Für kompetente Igelstationen gilt eine Liste von Qualitätskriterien bezüglich der Räumlichkeiten, Hygiene, Qualifikation des Personals, Kooperation mit igelkundigen Tierärzten, Medikamentenausstattung und ausführlicher Dokumentation der Fälle. Fehlen Unterbringungsmöglichkeiten spricht man von Igelberatungsstellen, die fachliche Unterstützung geben und zum Beispiel prüfen helfen, ob ein aufgefundener Igel überhaupt betreut werden muss. Oft können die Tiere noch im selben Herbst der Natur zurückgegeben werden.

Nach Versorgung bei Igelstation, Beratungsstelle oder Tierarzt sollten Igelfinder ihr Tier selbst betreuen, wenn die Voraussetzungen wie geeignete Räume, Ernährung und tägliche Betreuung gegeben sind. Die einzelgängerischen Igel werden einzeln in geräumigen Gehegen mit Schlafhäuschen untergebracht. Manche Igel müssen den Winter als Pflegling verschlafen. Dabei gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen, ebenso bei der Vorbereitung und Durchführung der Auswilderung im Frühjahr.

Und alle Hilfe hat Grenzen: Nicht jeder Igel ist um jeden Preis zu retten. In solchen Fällen ist mit Igelstation und Tierarzt zu klären, welche Maßnahmen sinnvoll sind oder nicht. Gewisse Verluste vermag eine gesunde Igelpopulation zu verkraften - und ihr eine optimale Lebensgrundlage zu bieten, ist vorrangige Aufgabe bei der Igelhilfe.

Was der Einzelne tun kann
  • Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie niedriges Buschwerk, Laub- und Reisighaufen für Igel an.
  • Schaffen Sie Überwinterungsquartiere, indem Sie zum Beispiel ein Igelhäuschen bauen.
  • Verzichten Sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
  • Gestalten sie Ihren Garten ohne kleinmaschige Zäune, damit sich Igel frei fortbewegen können.
  • Kein Abbrennen von Reisighaufen ohne vorheriges vorsichtiges Umsetzen.
  • Vorsicht beim Mähen sowie bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten: In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden.
  • Kellerschächte und Gruben sind Tierfallen, die abgedeckt werden sollten.
  • Baugruben, Kabel- und ähnliche Gräben (auch an Straßen) auf hineingefallene Igel kontrollieren und Opfer aus ihrer misslichen Lage retten.
  • Rettungsplanken für Teiche und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
  • Keine Schlagfallen aufstellen und keine Vogel-Schutznetze am oder bis zum Boden verwenden.
  • Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten: Schöpfen Sie bei der Schädlingsbekämpfung umweltverträgliche Alternativen aus.
  • Sorgen Sie regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.
  • Verzichten Sie auf Laubsauger.

(Quelle: www.nabu.de)

Torffrei gärtnern

Überlegene Ersatzstoffe
Aus Sicht vieler Gartenbauexperten ließe sich die Zerstörung ökologisch wertvoller Moorflächen zur Torfgewinnung weitgehend vermeiden. Denn die Erfahrung zeigt, dass Torf keineswegs das ideale Mittel zur Bodenverbesserung ist. Der Handel bietet inzwischen eine Vielzahl von Ersatzstoffen mit teilweise deutlich besseren Eigenschaften an. Wer seinen Garten umweltbewusst bewirtschaften will, sollte deshalb beim Kauf von Blumenerde auf die Angaben auf der Verpackungsrückseite achten und am besten auf torfreduzierte oder vollständig torffreie Produkte zurückgreifen:

  • Eine preiswerte und naturverträgliche, dabei wirkungsvollere Alternative zum Torf ist Kompost, der im eigenen Garten anfällt oder in gewerblichen und kommunalen Kompostierungsanlagen angeboten wird. Gartenkompost ist erheblich reicher an Nährstoffen als Torf. Der Zusatz von Düngemitteln wird dadurch überflüssig. Außerdem lässt sich mit Kompost die Bodenqualität wesentlich länger verbessern als mit Torf. Noch bessere Eigenschaften als der Gartenkompost weisen Grüngut- und Bioabfallkomposte aus Kompostierungsanlagen auf.
  • Beim Rindenhumus handelt es sich um zerkleinerte und kompostierte Rinde. Man erhält ihn mit oder ohne Zusatz von Nährstoffen. Auch der Rindenhumus verbessert im Vergleich zum Torf die Qualität des Bodens über einen deutlich längeren Zeitraum. Rindenhumus sollte man jedoch nicht mit Rindenmulch verwechseln, der aus nur grob zerkleinerter und nicht kompostierter Rinde besteht.
  • Holzfasern werden aus Sägeholzresten gewonnen. Da sie nur einen geringen natürlichen Nährstoffgehalt aufweisen, sind sie häufig mit zusätzlichen Düngemitteln angereichert. Ähnlich wie Torf verbessern sie die Bodenqualität jedoch nur für relativ kurze Zeit.
  • Kokosfasern eignen sich hervorragend zur Pflanzenaufzucht. Sie haben ebenso wie Holzfasern eine ähnliche Konsistenz wie Torf und können Wasser gut speichern. Da sie sich nur langsam zersetzen, sind sie geeignet, die Bodenqualität über einen längeren Zeitraum zu verbessern.
  • Inzwischen werden auch Chinaschilf- und Hanffasern häufiger als Torfersatzstoffe eingesetzt. Chinaschilffasern eignen sich ebenfalls gut zur Wasserspeicherung. Hanffasern haben sich besonders in Mischungen mit Kompost bewährt.

Komposte, Rindenhumus sowie Holz- und Kokosfasern können sowohl zur Bodenverbesserung als auch in Substraten verwendet werden, in denen Topf- und Kübelpflanzen herangezogen werden. Der entscheidende Nachteil von Torf, dass er kein Wasser mehr speichern kann, sobald er einmal ausgetrocknet ist, tritt bei den Ersatzstoffen nicht auf. Allerdings können sie Wasser nicht ganz so lange speichern wie Torf. Deshalb müssen die Pflanzen öfter gegossen werden.

Auf Torf zu verzichten, ist also ganz einfach und hilft, einen naturnahen Lebensraum zu bewahren.

(Quelle: www.nabu.de)

Winterfütterung


Grünfinkenpaar am Futterautomat.

Der NABU gibt Infos und Tipps zur Winterfütterung

Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat nicht nur in Deutschland eine lange Tradition. Es ist bei vielen Vogelfreunden beliebt und von Beginn an auch in unserem Verband verankert. An Futterstellen lassen sich die Tiere aus nächster Nähe beobachten. So vermittelt das Füttern Naturerlebnis und Artenkenntnis zugleich. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.

Der NABU sagt, worauf zu achten ist, um den Nutzen für die Vögel zu sichern und Freude an der Vogelfütterung zu haben.


Richtig füttern - so geht's:

  1. Füttern Sie Wildvögel erst bei Frost oder Schnee, dann aber regelmäßig. Die Vögel finden nun kaum Futter und verbrauchen trotzdem viel Energie, um ihre Körpertemperatur von rund vierzig Grad gegen die Kälte der Umgebung aufrecht zu erhalten. Labormessungen haben ergeben, dass zum Beispiel Meisen in einer einzigen Kältenacht bis zu zehn Prozent ihres Gewichtes verlieren.

  2. Wählen Sie Futterspender, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Sie die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern.

  3. Am besten verwenden Sie Futtersilos, da hier das Futter nicht verdirbt und sich keine Nahrungsreste sammeln können. Futterspender müssen so gebaut und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verdirbt oder vereist.

  4. Wohin mit dem Futterspender?
    Platzieren Sie Futterspender mit genügend Abstand zur nächsten Glasscheibe (mindestens zwei Meter) und an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich auch keine Katzen anschleichen können.

  5. Reinigen Sie herkömmliche Futterhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach. Aus hygienischen Gründen sollten Sie beim Reinigen Handschuhe tragen.

  6. Welches Futter eignet sich am Besten?

    Für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern: Sonnenblumenkerne und Freiland-Futtermischungen.

    Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Meisen, Amseln, Zaunkönig: Rosinen, Obst, Haferflocken, Kleie, Meisenknödel. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

(Quelle: www.nabu.de)

Gutes Klima durch Grün am Haus

Fassaden- und Dachbegrünung als Beitrag zum ökologischen Bauen

In unseren Städten sind heute mehr als zwei Drittel der Fläche versiegelt. Tristes Grau und kahler Beton beherrschen das Bild. Großstadtklima bedeutet fast überall die gleiche Suppe aus Abgasen, Schornsteinqualm und aufgewirbelten Schmutz, der nicht mit dem Regenwasser ins Erdreich absickern kann. So entsteht ein ungesundes Schmuddelklima, im Sommer kommen dazu oft Hitzestaus. Ökologen haben berechnet: Wenn nur fünf Prozent aller Gebäudeoberflächen begrünt würden, wäre eine entscheidende Verbesserung des Stadtklimas erreicht. Grüne Dächer und Fassaden sind also nicht nur eine Augenweide sondern auch ein Dienst an der Umwelt.

Mehr Regen und höhere Temperaturen in der Stadt
An Hochsommerabenden ist die City nicht selten bis zu acht Grad Celsius wärmer als das Umland und entwickelt dadurch kleinräumige Gewitter. In Köln etwa fallen im Jahresdurchschnitt knapp 30 Prozent mehr Niederschläge als in der ländlichen Umgebung. Große Industriestädte haben im Winter nur die Hälfte des UV-Lichts wie kleinere Orte, aber doppelt so viel Nebel. Bei ungünstiger Witterung entsteht in Ballungsgebieten die gefürchtete Smog-Glocke über der Stadt, die den Luftaustausch verhindert.

Pflanzen sorgen für sauberere Luft und Kühle
Solch stickige Luft kann durch Pflanzen gereinigt und mit Sauerstoff angereichert werden. Durch Verdunstung - also Wasserabgabe der Pflanzen an die Umwelt - wird trockene Luft befeuchtet, umgekehrt überschüssige Nässe in den Wurzeln gespeichert. Extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen werden so gemindert. Dichte Blätter und Zweige fangen als natürliche Staubfilter Schadstoffe aus Abgasen auf, die sich an Staubpartikel gehängt haben (Aerosole) und der menschlichen Lunge gefährlich werden können. Dichtes Laub wirkt bremsend auf die Windgeschwindigkeit, so werden auch größere Staubpartikel aufgehalten. Flächendeckendes, dichtes Fassadengrün hat eine ähnliche Filterwirkung wie Bäume: bis zu 70 Prozent des Staubs bleibt daran hängen.

Fassaden- und Dachbegrünungen sind also ein echter Beitrag zum ökologischen Bauen. Natürlich müssen Mieter sich vorher beim Hausbesitzer eine möglichst schriftliche Erlaubnis einholen und vor dem Ausheben von Pflanzgruben in "öffentlichen Böden" bei der Stadt oder Gemeinde anfragen. Solche Begrünung wird vielerorts sogar gefördert.

(Quelle: www.nabu.de)

Verzicht auf Streusalz hilft Mensch und Natur

NABU-PRESSEDIENST des NABU Aachen-Land, Nr. 1 / 2002 vom 2.1.2002

NABU Aachen-Land rät: Abstumpfendes Streugut

 

Damit wir uns auch im nächsten Sommer an gesunden Bäumen mit einer geschlossenen Laubkrone erfreuen können, müssen Bäume im Winterhalbjahr geschont und gepflegt werden. Straßenbäume können ihre Funktion zur Luftreinhaltung und damit zur Umweltverbesserung nur erfüllen, wenn sie gesund und vital sind. Der NABU Aachen-Land fordert daher, bei Glätte und Schnee nur abstumpfende Streumittel wie Sand, Kies, Splitt oder Granulat zu verwenden.

Neben den Schäden an Bäumen durch salzhaltige Streumittel kommt es zu einer Grundwasserbelastung durch Salzeinwaschungen, zu Schäden an Fahrbahnbelägen sowie zu Korrosion an Kraftfahrzeugen und Straßenbauwerken. Die Schäden an Bäumen und Sträuchern entlang der Straßen entstehen durch salzhaltiges Spritzwasser der Autos und dem Schmelzwasser von Rad- und Fußwegen, das über Baumwurzeln aufgenommen wird und sich letztlich in den Knospen oder Blättern anreichert. Diese zeigen dann im frühen Sommer Blattrandverfärbungen und werden vorzeitig abgeworfen, so dass der Herbst für salzgeschädigte Bäume bereits im Sommer beginnt! Diese Bäume sind weniger widerstandsfähig und sterben früher ab. Der überwiegende Teil der Schädigung geht dabei von Tausalz sowie harnstoffhaltigen, auftauenden Mitteln aus, die auf Gehwege gestreut werden.

Baumschäden lassen sich vermeiden, indem statt Tausalz oder harnstoffhaltigen Auftaumitteln abstumpfende Streumittel verwendet werden. Das Umweltbundesamt hat folgende Streumittel als umweltfreundlich eingestuft: Sand, Kies, Splitt, Asche und Granulat. Diese salz-, harnstoff- und schwermetallfreien Streumittel werden größtenteils im Handel in kleinen Packungen angeboten. Auch hierbei gilt: die Nachfrage bestimmt das Angebot.


Einige Kommunen in unserem Arbeitsbereich verbieten per Satzung den Einsatz von Streusalz auf und um privatem Gelände oder schränken ihn zumindest stark ein. Uns fällt auf, dass Bau- und Supermärkte in solchen Städten säckeweise dieses Material im Angebot haben, was dann auch eifrig genutzt wird.

Der NABU Aachen-Land setzt: ???

Vorsicht Falle

Über Gefahren für Wildtiere im häuslichen Umfeld

von Stefan Bosch

Hilflos flatterte seit Stunden eine Dohle am Fenster. Durch den Kamin war sie in das unbewohnte Ferienhaus gelangt. Nun verhinderte die Glasscheibe ihre unermüdlichen Versuche, wieder frei zu kommen. Dank unserer Aufmerksamkeit und Bemühungen gelang es den Vogel lebend zu befreien, aufzupäppeln und wieder zu seinen Artgenossen zu entlassen.

Eigentlich sind unsere Siedlungen Lebensraum für viele Tierarten, die Gebäude als Felsersatz, Gärten und Anlagen als Ersatz-Natur besiedeln. Dabei tauchen sie an den unerwartetsten Plätzen auf, selbst in unmittelbarer Nähe lärmenden Verkehrs, lauter Maschinen oder belebter Wege. Aber die Verstädterung bieten neben Chancen auch Risiken: Schächte, Straßen, Lichtquellen oder Wasserstellen können tödliche Fallen werden.

Kamine, Lüftungs- und Gebläseschächte sind für Vögel tückische Fallen. Nicht selten plumpsen Dohlen und Weißstörche in unbedeckte Kaminschächte. Rußgeschwärzte Störche sind als "Kaminstörche" bekannt und werden manchmal lebend gerettet. Gitter oder Abdeckungen verhindern solche Verluste. Nachteilig wirken sich Vergitterungen gegen Haustauben aus: Schleiereulen, Turmfalken und andere Vögel werden von ihren Brutplätzen ausgesperrt, zur Brutzeit oft gar eingegittert.

Gebäudesanierungen vernichten oft auf einen Schlag Brutplätze gebäudebrütender Vögel oder Fledermauskolonien. Verschlossene Zugänge und toxische Stoffe zum Holzschutz haben ganzen Kolonien den Garaus gemacht. Zwergfledermäuse, die manchmal Hohlblocksteine als Quartier beziehen, verschwinden mitunter unter dem Verputz. Deshalb sollten Renovierungen nur außerhalb der Brut- und Fortpflanzungszeiten und bei bekannten Quartieren unter frühzeitiger Einschaltung von Fachleuten geplant und ausgeführt werden.

Große Glas- und Fensterflächen sind Flughindernisse für Vögel. Vor allem Singvögel prallen gegen die Scheiben, wenn sie den Eindruck einer Landschaft gespiegelt bekommen. Der Aufprall endet oft mit einer Gehirnerschütterung und häufig mit einem tödlichen Genickbruch. Vogelverluste an Fenstern und gläsernen Schallschutzwänden können erhebliche Ausmaße annehmen. Abhilfe schaffen Markierungen, die die Glasflächen für Vögel als Hindernis erkennbar machen.

Im Keller und unterm Dach suchen Schmetterlinge, Florfliegen oder Marienkäfer ungestörte Winterruheplätze. Oft können sie im folgenden Frühjahr nicht mehr ins Freie gelangen und finden sich im Sommer in großer Zahl tot am Boden. Wer sein Dach tierfreundlich deckt, legt sieblose Lüftungsziegel aufs Dach und öffnet im Frühjahr das Kellerfenster einen Spalt.

Im Sommer lockt das Zimmerlicht gerne Insekten und gelegentlich auch Fledermäuse ins Zimmer. Geduldiges Einfangen mit der Hand oder Hinauskomplimentieren mit einer Zeitung verhilft den verirrten Tieren zur Freiheit. Vorbeugend eignen sich Vorhänge oder Insektengitter gegen tierische Gäste. Lichtquellen aller Art sind für Stechmücken und Nachtfalter attraktiv. Dringt möglichst wenig davon nach draußen, bleiben die mitunter als lästig empfundenen Tiere aus. Auch nächtens angestrahlte Hauswände, beleuchtete Gartenwege, Hauseingänge oder beleuchtete Gartenteiche locken Insekten an und können zur Falle werden. Verzicht auf Licht bzw. mit Bewegungsmeldern nach dem Bedarf kurzfristig eingeschaltete Beleuchtungen mildern das Problem. Ungünstig sind die gegen die Mückenplage auf Balkon und Terrasse angebotenen UV-Lampen: Sie sind ein "elektrischer Stuhl", der nicht nur Stechmücken zuverlässig anlockt und tötet sondern auch viele anderen nachtaktiven Insekten.

Im Außenbereich sind Wasserstellen und Vertiefungen Gefahrenpunkte. Baugruben, Lichtschächte, Treppengänge, Wasserableitungen und Gullys werden leicht zur unentrinnbaren Falle für Igel, Spitzmäuse und andere Kleinsäuger. Zur Laichzeit und im Herbst plumpsen Frösche und Kröten hinein. Aus Fallen mit glatten Wänden können sich die Tiere nicht mehr befreien, sie verdursten und verhungern qualvoll.

Gartenteiche und Schwimmbäder mit steilen Ufern sind ebenfalls problematisch, nicht nur für Kleinkinder. In beiden Fällen lösen Absperrungen und Ausstiegsrampen das Problem.

Regenwassertonnen im Garten und Gießwasserstellen auf Friedhöfen sind tückische Vogelfallen. Der Versuch aus dem tiefen Wassergefäß zu trinken oder darin zu baden endet für viele Singvögel tödlich. In manchen Regionen sind offene Wassertonnen die häufigste Todesursache bei jungen Steinkäuzen. Garten- und Naturfreunde sollten deshalb Wassersammelgefäße abdecken oder zumindest ein Brettchen als Rettungsfloß auf der Wasseroberfläche schwimmen lassen.

Copyright 2025. All Rights Reserved.
Einstellungen gespeichert
Datenschutzeinstellungen

Cookies für den Naturschutz
Der NABU setzt Cookies & Drittdienste ein, um Themen an Ihre Interessen anzupassen, unsere Infos & Angebote zu verbessern, die Webseitennutzung zu erleichtern & externe Medien einzubinden. Dies kann auch zu einer Datenverarbeitung in Ländern ohne angemessenes Schutzniveau (z.B. USA) führen. Daher bitten wir für beides um Ihr Einverständnis. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern. Weitere Infos finden Sie in unserer Datenschutzerklärung & im Impressum.

Neben den technisch notwendigen Cookies speichern wir die nachfolgenden Daten.

user_privacy_settings

Domainname: nabu-aachen-land.de
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die Privacy Level Einstellungen aus dem Cookie Consent Tool "Privacy Manager".

user_privacy_settings_expires

Domainname: nabu-aachen-land.de
Ablauf: 30 Tage
Speicherort: Localstorage
Beschreibung: Speichert die Speicherdauer der Privacy Level Einstellungen aus dem Cookie Consent Tool "Privacy Manager".

 

You are using an outdated browser. The website may not be displayed correctly.