Entensterben: Die Feuerwehr hat erneut Kadaver geborgen

Nachdem am Mittwoch zwölf tote Enten auf einem Gewässer im Freizeitgelände Ofden gefunden wurden suchte die Feuerwehr auch die rückwärtigen Gewässer am Alsdorfer Weiher nach Entenkadavern ab.

Wie die Feuerwehr mitteilt, sind am Freitag weitere Kadaver auf dem Broicher Weiher gemeldet worden.

Die Kräfte der Alsdorfer Wehr rückten erneut mit Schlauchboot aus und fischten mehrere tote Enten aus dem Wasser. Trotz der Entfernung zwischen den einzelnen Weihern wird die Ursache auch hier in dem Giftstoff Botulinumtoxin gesehen.

Wahrscheinlich ist, dass die Wasservögel nach der Aufnahme der Giftstoffe während der sogenannten Inkubationszeit - also die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome - weiter umhergeflogen sind und anderenorts verendet sind.

Möglicherweise haben noch gesunde Wasservögel auch an einem der auf dem Wasser treibenden Kadaver herumgepickt. Und damit den Giftstoffes aufgenommen.

Bereits am Mittwoch war die Feuerwehr nach Ofden gerufen worden. Wie das Umweltamt mitteilte, waren auf einem Gewässer im Freizeitgelände mehrere auf der Wasseroberfläche treibende Entenkadaver gesichtet worden. Die Feuerwehr barg insgesamt zwölf tote Enten aus dem stehenden Gewässer.

„Bereits seit einigen Tagen kommt es in den Gewässern im Broichbachtal zu gehäuftem Entensterben“, sagte Wehrsprecher Christoph Simon. Ursächlich sei das sicher gut gemeinte, aber im Ergebnis fatale und tödliche Verhalten vieler „Tierfreunde“.

Vielfach füttern Besucher Tiere mit nicht artgerechtem Futter. „Gerade bei Popcorn, Nudeln oder altem Brot, besonders ganzen Brotlaiben, dürfte offensichtlich sein, dass es sich hierbei nicht um Tiernahrung handelt“, sagt Simon. Die Stadt Alsdorf hat nun mit einer Plakataktion reagiert.

Neben diesem unmittelbar durch die Nahrungsaufnahme bedingten Verenden der Tiere führt die Überfütterung zu einer weiteren schweren Beeinträchtigung des Ökosystems: Im Wasser bilden sich giftige Bakterien. Zu diesen todbringenden Keimen gehört auch Botulinumtoxin. Der Giftstoff löst Botulismus aus, auch bekannt als Fleischvergiftung. Botulismus wird durch das Überfüttern und Werfen von Lebensmitteln, besonders Brot und Nudeln ins Gewässer gefördert.

Ein Großteil der nicht gefressenen Essensreste sinkt auf den Grund des Weihers und bildet dort in den Schlammschichten einen idealen Nährstoff für die giftigen Keime. Begünstigt wird das Tiersterben durch das warme und sonnige Wetter und die damit einhergehende starke Algenbildung. In den Faulschlammregionen bilden sich gehäuft Botulismus-Bakterien, die von den Wasservögeln beim sogenannten Gründeln - der Nahrungsaufnahme vom Gewässerboden - aufgenommen werden.

Durch die Aufnahme des Giftes kommt es bei den Enten zu Muskel- und Atemlähmungen. Nacken- und Halsmuskulatur erschlaffen, und die Köpfe senken sich unter die Wasseroberfläche herab. Die Tiere ertrinken. Andere Enten ersticken oder können in Folge der Vergiftung nicht mehr natürlich auf dem Wasser schwimmen.

Besonders die rückwärtigen, an den Alsdorfer Weiher grenzenden Gewässer sind aufgrund der geringen Wassertiefe und der niedrigen Faulschlammschicht betroffen.

So bittet die Feuerwehr Alsdorf die Bürger und Gäste, Wasservögel und Fische nicht mit „menschlichen Nahrungsmitteln“ zu füttern.

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