neue Nistkästen für Haselmaus,Baumläufer,Feldsperling,Halbhöhlenkästen
im Juli 2019
Hier der Link zur Schleiereule ➼➼
Am 22. August 1997 hat Karl Gluth einen Ortstermin mit einem RWE-Vertreter im "Eseler Feldchen" bei Alsdorf-Duffesheide. Hier haben wir uns vor einiger Zeit um ein Trafohäuschen beworben, das
nicht mehr benötigt wird. Es liegt in der Feldflur nahe dem ehemaligen Schacht Gemeinschaft und soll zu Fledermaus-, Vogel- und Amphibienschutzzwecken von uns übernommen und hergerichtet werden.
Wir erhalten das Gebäude kostenlos, die Übergabe soll aber notariell geregelt werden.
Am 24. September bekommen wir den von einem Notar erarbeiteten Vertragsentwurf zur Übernahme des Trafohäuschens. Am 2. Oktober ist Karl Gluth wegen der Übereignung vom RWE auf den NABU beim
Notar. Am 14. Oktober sendet Notar Hermann J. Fassbender aus Alsdorf unserem Verband die Urkunde zum Übertragungsvertrag vom 2. Oktober. Helmut Sang und Wolfgang Voigt sind schließlich am 23.
Oktober im Notariat Fassbender, wo der 1. Vorsitzende die notwendige Unterschrift leistet, durch welche die Einwilligung zum Übertragungsvertrag gegeben wird.
Im Trafohäuschen wird von der NABU-Ortsgruppe Alsdorf am 16. Dezember ein Schleiereulenkasten installiert.
Am 21. Januar 1998 wird das Grundstück ("Größe": 0,08 a) für den NABU Aachen-Land in das Grundbuch eingetragen.
Am 8. April findet ein Pressetermin zur offiziellen Übergabe des Trafohäuschens Radsberg vom RWE auf den NABU statt. Der Verband ist durch Karl Gluth, Günter Venohr und Wolfgang Voigt vertreten.
Es wird mitgeteilt, dass der Turm noch als Unterschlupf für Fledermäuse und als Brutstätte für Mauersegler hergerichtet werden soll. Schon jetzt werde das Gebäude von Turmfalken als Ansitz
benutzt, die in etwa hundert Meter Entfernung in einem NABU-Kasten an einem Hochspannungsmast brüten.
Am 20. März 1999 installieren Werner Geselle, Karl Gluth und Ferdi Thelen Nistkästen für Mauersegler. Sie stellen bei dieser Gelegenheit im Inneren des Gebäudes zahlreiche Schleiereulengewölle
fest, so dass man davon ausgehen kann, das der angebotene Kasten zumindest als Wohnung angenommen worden ist.
Wir sind oft gefragt worden. "Was wollt Ihr mit einem ausgedienten Trafohäuschen anfangen?"
Hier die Antwort:
von Hans Raida
Unter der Bezeichnung "Gemeinde Alsdorf, Flur 54, Flurstück 66, Gebäude und Freifläche Eseler Feldchen, 8 qm" wird das kleinste Grundstück des NABU geführt.
Es handelt sich um ein ehemaliges Transformatorenhäuschen aus der Zeit um 1920/30. Das Gebäude ist in Ziegelbauweise errichtet und ca. 7,5 m hoch. Im Zuge der technischen Veränderungen wurde es überflüssig und sollte abgerissen werden. Auf Wunsch des NABU blieb dieses technische Denkmal in Alsdorf-Duffesheide erhalten und wurde vom RWE dem NABU übertragen. Für die weitere Verwendung bestand die Überlegung, gleich mehreren Vogelarten Unterschlupf zu bieten: der Schleiereule, dem Mauersegler, dem Feld- und Haussperling und außerdem den Fledermäusen.
Erfolgreich wurde bisher das oberste Stockwerk von den Schleiereulen besetzt. Seit mehreren Jahren ziehen sie hier erfolgreich ihre Jungen groß. Außerhalb der Brutzeit wurden in drei Monaten 95 Gewölle gezählt. In der Regel befanden sich in jedem Speiballen drei Schädel. Die Gewölle enthielten fast ausschließlich Knochenreste von Mäusen, etwa zu zwei Dritteln von Spitzmäusen der Gattung Sorex und Neomys und zu einem Drittel von Feldmäusen. Nach Schädelgröße und Zahnform waren drei Schermäuse bestimmbar. Untersuchungen während der Projektwoche 2006 an der Gesamtschule in Herzogenrath bestätigten die zahlenmäßige Zusammensetzung.
Kleinvögel stehen offenbar nicht auf dem Speiseplan der Schleiereulen. In den 95 Gewöllen befand sich nur ein Schädel eines Kleinvogels (wahrscheinlich Blaumeise). Auffallend waren jedoch drei Skelette von Molchen; eine genauere Bestimmung ist sicher nur Spezialisten möglich.
Ehrgeizigen Jungforschern, Gruppen oder Klassen wäre es bei einer Langzeit-Untersuchung sicher möglich, detailliertere Kenntnisse über das Nahrungsspektrum der Schleiereule zu erhalten.
Durch Witterungseinflüsse und auch noch durch Kriegsschäden ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Die beiden der Witterung zugewandten Seiten müssen dringend neu verfugt werden. Nach den Stürmen im September 2007 sind zwei Dachziegel aus dem Mittelfeld abgerutscht und das Dach ist an dieser Stelle offen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Vermutlich muss auch der Dachstuhl teilweise oder ganz erneuert werden. Neben tatkräftigen Händen sind bei der Instandsetzung auch Sponsoren gesucht.
(aus: NABU Aachen-Land, Ihr Naturschutzverband informiert, Ausgabe 2008)
Unser Trafohäuschen ist nun schon in die Jahre gekommen und Sturm Emma hat tüchtig daran gerüttelt. Einige Dachziegel sind heruntergekommen, so dass ein Dachdecker bestellt werden musste. Die gesamte Dachkonstruktion war marode. Wir haben tief in die Tasche greifen müssen, da sich weder der frühere Besitzer RWE noch andere mögliche Spender aktivieren ließen. Gleichzeitig wurden noch die Problemzonen neu verfugt und ein rostender Eisenträger gekürzt und wetterfest geschützt. Siegfried Braweck hat noch eine anschließende Innenreinigung durchgeführt. Jetzt können wir einen Teil unserer Materialien, die bisher in der Burg Herzogenrath lagerten, dort unterbringen.