NABU-PRESSEDIENST des NABU Aachen-Land, Nr. 1 / 2002 vom 2.1.2002
NABU Aachen-Land rät: Abstumpfendes Streugut
Damit wir uns auch im nächsten Sommer an gesunden Bäumen mit einer geschlossenen Laubkrone erfreuen können, müssen Bäume im Winterhalbjahr geschont und gepflegt werden. Straßenbäume können ihre Funktion zur Luftreinhaltung und damit zur Umweltverbesserung nur erfüllen, wenn sie gesund und vital sind. Der NABU Aachen-Land fordert daher, bei Glätte und Schnee nur abstumpfende Streumittel wie Sand, Kies, Splitt oder Granulat zu verwenden.
Neben den Schäden an Bäumen durch salzhaltige Streumittel kommt es zu einer Grundwasserbelastung durch Salzeinwaschungen, zu Schäden an Fahrbahnbelägen sowie zu Korrosion an Kraftfahrzeugen und Straßenbauwerken. Die Schäden an Bäumen und Sträuchern entlang der Straßen entstehen durch salzhaltiges Spritzwasser der Autos und dem Schmelzwasser von Rad- und Fußwegen, das über Baumwurzeln aufgenommen wird und sich letztlich in den Knospen oder Blättern anreichert. Diese zeigen dann im frühen Sommer Blattrandverfärbungen und werden vorzeitig abgeworfen, so dass der Herbst für salzgeschädigte Bäume bereits im Sommer beginnt! Diese Bäume sind weniger widerstandsfähig und sterben früher ab. Der überwiegende Teil der Schädigung geht dabei von Tausalz sowie harnstoffhaltigen, auftauenden Mitteln aus, die auf Gehwege gestreut werden.
Baumschäden lassen sich vermeiden, indem statt Tausalz oder harnstoffhaltigen Auftaumitteln abstumpfende Streumittel verwendet werden. Das Umweltbundesamt hat folgende Streumittel als umweltfreundlich eingestuft: Sand, Kies, Splitt, Asche und Granulat. Diese salz-, harnstoff- und schwermetallfreien Streumittel werden größtenteils im Handel in kleinen Packungen angeboten. Auch hierbei gilt: die Nachfrage bestimmt das Angebot.
Einige Kommunen in unserem Arbeitsbereich verbieten per Satzung den Einsatz von Streusalz auf und um privatem Gelände oder schränken ihn zumindest stark ein. Uns fällt auf, dass Bau- und Supermärkte in solchen Städten säckeweise dieses Material im Angebot haben, was dann auch eifrig genutzt wird.
Der NABU Aachen-Land setzt: