Gutes Klima durch Grün am Haus

Fassaden- und Dachbegrünung als Beitrag zum ökologischen Bauen

In unseren Städten sind heute mehr als zwei Drittel der Fläche versiegelt. Tristes Grau und kahler Beton beherrschen das Bild. Großstadtklima bedeutet fast überall die gleiche Suppe aus Abgasen, Schornsteinqualm und aufgewirbelten Schmutz, der nicht mit dem Regenwasser ins Erdreich absickern kann. So entsteht ein ungesundes Schmuddelklima, im Sommer kommen dazu oft Hitzestaus. Ökologen haben berechnet: Wenn nur fünf Prozent aller Gebäudeoberflächen begrünt würden, wäre eine entscheidende Verbesserung des Stadtklimas erreicht. Grüne Dächer und Fassaden sind also nicht nur eine Augenweide sondern auch ein Dienst an der Umwelt.

Mehr Regen und höhere Temperaturen in der Stadt
An Hochsommerabenden ist die City nicht selten bis zu acht Grad Celsius wärmer als das Umland und entwickelt dadurch kleinräumige Gewitter. In Köln etwa fallen im Jahresdurchschnitt knapp 30 Prozent mehr Niederschläge als in der ländlichen Umgebung. Große Industriestädte haben im Winter nur die Hälfte des UV-Lichts wie kleinere Orte, aber doppelt so viel Nebel. Bei ungünstiger Witterung entsteht in Ballungsgebieten die gefürchtete Smog-Glocke über der Stadt, die den Luftaustausch verhindert.

 

Pflanzen sorgen für sauberere Luft und Kühle
Solch stickige Luft kann durch Pflanzen gereinigt und mit Sauerstoff angereichert werden. Durch Verdunstung - also Wasserabgabe der Pflanzen an die Umwelt - wird trockene Luft befeuchtet, umgekehrt überschüssige Nässe in den Wurzeln gespeichert. Extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen werden so gemindert. Dichte Blätter und Zweige fangen als natürliche Staubfilter Schadstoffe aus Abgasen auf, die sich an Staubpartikel gehängt haben (Aerosole) und der menschlichen Lunge gefährlich werden können. Dichtes Laub wirkt bremsend auf die Windgeschwindigkeit, so werden auch größere Staubpartikel aufgehalten. Flächendeckendes, dichtes Fassadengrün hat eine ähnliche Filterwirkung wie Bäume: bis zu 70 Prozent des Staubs bleibt daran hängen.

Fassaden- und Dachbegrünungen sind also ein echter Beitrag zum ökologischen Bauen. Natürlich müssen Mieter sich vorher beim Hausbesitzer eine möglichst schriftliche Erlaubnis einholen und vor dem Ausheben von Pflanzgruben in "öffentlichen Böden" bei der Stadt oder Gemeinde anfragen. Solche Begrünung wird vielerorts sogar gefördert.

(Quelle: www.nabu.de)